Ich startete heute in den Spaziergang mit der Erwartungshaltung – ich brauche Inspiration! Etwas Weises, Bewegendes und dachte eben noch: „SHE mach´!“ und SHE machte.

SHE the elephant, meine unsichtbare – auf jeden Fall weise – Elefanten Freundin – hob wohl eine Kastanie auf und warf sie mir vor den Fuss. Ich sah die eine, von mir Zertretene und viele andere Überfahrene und da passierte etwas Spannendes: in der Sekunde war ich wieder das Kind, das nun unbedingt Kastanien retten = sammeln mußte. Sie alle staunend sieht, angreifen muß und spürt, in ihrer Vollkommenheit. Rund, glänzend und jede anders.

In der nächsten Sekunde dachte ich – das ist peinlich, wenn ich „Große“, um das Wort“ Alte“ zu vermeiden, Kastanien sammle. Völlig egal. Ich beschloss sie alle, vor dem Schicksal des überfahren Werdens zu retten. Und für eine Rettungsaktion ist man nie zu alt oder zu jung . . . wie auch immer, ganz schnell war es schön, lustig, richtig auf der – nicht stark befahrenen! – Strasse hin und her zu laufen und Kastanien einzusammeln, bis sich meine Hosensäcke beulten. Es war plötzlich stiller, und ich spürte den Wind, hörte immer wieder Kastanien fallen, auf Autos, oder die Strasse. Ein Moment des Nicht Denkens, sondern des Seins? Einfach so. Etwas systemirrelevantes Tun. Spielen?

SHE sammelte übrigens mit und legte eine Kastanie nach der anderen ganz behutsam mit ihrem Rüssel am Fuße einer Litfaßsäule ab. Und somit war er gefunden, der ideale Platz für die geretteten Kastanien. Da liegen sie jetzt, glänzend, schön, gemeinsam. Ich freue mich darüber auf eine kindliche Art, ich weiß, dass wird nicht lange so bleiben, aber darum geht es gar nicht. Sondern darum, dass auf spielerische Art, einfach so etwas entstanden ist, dass nichts will oder können muß. Eben spielend, leicht. Und ich war dabei. Tut gut.

Wann hast Du das letzte mal Kastanien gesammelt, einen Blumen oder Blätterkreis gelegt . . . dem „Spielerischen“ Zeit und Raum gegeben? Vielleicht ist heute ein guter Zeitpunkt . . . 🙂