Wie gehen wir aus dieser Pandemie heraus? Gehen wir überhaupt . . . oder klebt sie uns wie Staub, Asche oder gar Angst in den Haaren, an der Kleidung, an den Schuhen . . . in der Seele? Gehen wir oder tasten wir uns mehr – bei scheinbar schlechter Sicht, von einem 3G sicheren „Hafen“ zum nächsten . . . ?
Viele Fragen. Wie so oft. Ein konkretes Beispiel: letzten Donnerstag spielte die Band My Ugly Clementine in Salzburg das Konzert, das für 16.04.2020 geplant gewesen wäre. Hab ich mich gefreut? Ehrlich . . . Nein, ich war unsicher. Soll ich hingehen, so viele Menschen – man stelle sich vor, OHNE Sesselreihen – in einem Raum, Tanzen, Singen, Schwitzen . . . wir haben tatsächlich beratschlagt, meine Freundin und ich, ob wir gehen.
Wir sind gegangen. Gott sei Dank, oder vielleicht, war es auch SHE, die uns einen Schups gab. Und dann betrat ich – klassisch, nach langem Anstehen um 2 Bier in Plastikbechern – den Raum: So viele Menschen wie schon lange nicht mehr, laut und applaudierend, Scheinwerferlicht und Freude. Und mir war in der Sekunde klar: das entspricht mir. Das ist es, wie wir Menschen – Wesen – gedacht sind: gemeinsam.
Es war ein wunderbares Konzert, dass neben dem Geschenk der Erkenntnis, keine Angst vor Menschen zu haben, noch ein weiteres bereit hielt: vier junge, coole Frauen als Rock – Pop what ever Band stehen da auf einer Bühne. So selbstverständlich, stark und freundlich, als hätte es sie immer schon gegeben, diese Frauen – Power auf einer Bühne, im Leben, mitten in der Gesellschaft. Frauen, die sich für LGBTQ aussprechen und jedem und jeder, die/der sich während diesem Konzert belästigt oder unfair behandelt fühlt, Unterstützung verspricht . . . direkt von der Bühne. Mich, als alte Feministin ;-), hat das berührt. Und gestärkt, dass etwas, das so gar nicht Selbstverständliches in dieser Welt, in diesem Raum Wirklichkeit ist. Ja, ES hat sogar getanzt, gesungen, Schlagzeug und E-Gitarre gespielt, applaudiert und sich lebendig gefühlt. ES hat sich gefeiert.
Hätte ich alles nicht erlebt, wenn ich mich nicht getraut hätte . . . hinzugehen.
In diesem Sinn – trau´Dich! Was auch immer . . .
P.S. Apropos trauen – ich biete ab August „Schreib´ – Sessions“ an. Wir treffen uns – im Idealfall bei Schönwetter -unter einem Baum in der Stadt Salzburg und schreiben 30 Minuten lang auf, was uns zu einem Begriff – den ich liefere – einfällt. Wer will, kann den Text gerne vorlesen und bekommt wertschätzendes Feedback von den anderen. Das Ganze läuft unter dem Motto: SCHREIBEN FÜR DIE SEELE / http://www.schreibenfuerdieseele.com 🙂
P.P.S