Zum zweiten Mal Ostern in der Pandemie. Meine Begeisterung für das Osterfest dieses Jahr hält sich in Grenzen. Letztes Jahr, habe ich es gemeinsam mit meiner Tochter gefeiert. Dieses Jahr bin ich alleine. Also alles andere als ein Fest . . .
Bist Du das? fragt SHE aus heiterem Himmel – wobei so heiter ist er nicht. Der Himmel. Wolken ziehen vorbei und es hat sehr abgekühlt. Auch das noch . . .
SHE bleibt hartnäckig und fragt nochmals: Bist Du allein? Und wieso ist es kein Fest?
Ostern – inklusive Frieden – hin oder her. SHE nervt. Ja, das passiert auch nicht oft . . . Wie soll das bitte ein Fest sein?! Ein Fest feiert man, meines Wissens nach, mit FreundInnen, vielen Menschen an einem Ort. Man lacht und isst und trinkt und erzählt sich Geschichten, erinnert sich an gemeinsame Erlebnisse, an die Guten und die Traurigen. Redet über Menschen, die nicht mehr unter uns sind . . . und durch das darüber Reden, sind sie wieder da. Man freut sich miteinander. Man freut sich, dass man sich hat.
Siehst Du.
Was soll ich sehen? Du meine liebe Elefanten Freundin, sprich nicht in Rätseln zu mir. Was soll ich sehen?
. . . dass Du nicht alleine bist. Du hast Freundinnen und Freunde.
Ja. Habe ich. Aber sie sind nicht hier.
Und? Die Toten, hast Du eben gesagt, kommen auch durch das über sie Reden zurück. Viele Deiner Freunde und Freundinnen leben und ja – ich weiß, du glaubst, dass Du sie, indem Du an sie denkst, nicht herzaubern kannst. Doch das stimmt nicht ganz . . . Schließe Deine Augen und denke an eine Person. Siehst du sie vor Dir, wie sie da steht oder sitzt, lacht, . . in ihrer, seiner ganz eigenen Art. Du hörst sie förmlich, oder?
Ich schließe die Augen und stelle mir Dich vor, und Dich und Dich und ja – meine Familie zähle ich zu meinen FreundInnen – also stelle ich mir auch sie vor.
Und plötzlich ist meine kleine Wohnung voll mit Menschen, manche haben sich ihre Jacken angezogen und stehen am Balkon. Die Sonne kommt raus. Eine Freundin kocht noch mehr Kaffee für alle, meine Tochter hat Mengen an Osterstriezeln gebacken, meine liebe Nachbarin noch welche, eine andere Freundin öffnet die erste Prosecco Flasche. Wo sind die Gläser? Ein guter Start in einen Ostersonntag Vormittag. Es wird ein schöner Sonntag werden! Am Nachmittag kommen auch noch Tanten, und Onkeln und Cousinen und Nichten und Neffen und mein Bruder und meine Schwägerin. Und die Freundinnen aus der Theater-Runde . . . Es ist, bleibt ein Kommen und Gehen. Open House! So wie ich es liebe. Und ja, weil hier, jetzt alles möglich ist, kommen auch noch Überraschungsgäste, Menschen – auch Männer 😉 – die ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen, gespürt habe.
Alle sind sie da, alle. Selbst die, an die ich schon lange nicht mehr gedacht habe. Wer mir aller einfällt! Und ja, so makaber das vielleicht klingt, auch die Verstorbenen sind da, meine Omas und mein Opas. Ja beide. Der Salzburg Opa hat sich seinen Most mitgebracht und peckt mit meinem Bruder Eier, die weisen Ratschläge kommen von meinen Onkeln, welches Vorder- oder Hinterteil sich nun besser eignen würde. Es geht lustig zu! Und dann läutet es wieder an der Tür und zwei Menschen stehen da, die vor langer Zeit hinüber gegangen sind. Meine Freundin Brigitte und meine erste Verliebtheit in Aussee, der Gärtner. . . dass der jetzt auftaucht, eine echte Überraschung.
Es ist ein wunderbares Fest. Ein Osterfest. Ein Fest der Freude und der Auferstehung. Denn dank SHE stehe ich selbst auf und erinnere mich wieder. Mache mir klar, mit welch´ wunderbaren Menschen ich gesegnet bin. Das ist so. Ihr, Du bist ein Segen. Klingt kitschig? Macht nix.
Feste bei mir dauern im allgemeinen lange, also wenn Du das liest, fühl´ Dich herzlich eingeladen und schau´ vorbei 😉
Frohe Ostern!
Danke für die guten Wünsche,
Frohe Ostern auch für Dich.
LG aus Frankfurt
Max
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Na dann, frohe Ostern und Prost!
Ich komme gerne auf ein Glaserl vorbei im Open House und wenn ich meine Augen schließe, kann ich dein unvergleichliches Lachen hören. Danke SHE und Susa!
Alles Liebe Claudia
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