Advent. SCHAU!

Wir haben also den 2. Advent-Sonntag. Und anders als bei SHE, die ganz leise Form annimmt, mehr so als würde sich ein Bild langsam realisieren, steht der Franzl einfach da. Scharrt förmlich mit den Hufen. Allerdings wie SHE, kann auch er offenbar meine Gedanken lesen . . .

Na, sicher bin ich schon da! Ich hab´ja hier einen Auftrag!

Ah, Ja, der Auftrag. Ich habe zugestimmt mich bereit zu machen, für mein EO. Aber nochmals von Anfang an. Er, der Franzl ist eine kleine Rehbock Figur, so dachte ich bis vor ein paar Wochen, die auf meiner Anrichte steht. Dann hat sich heraus gestellt, dass ich völlig falsch liege und er – quasi – verwandt ist mit SHE the elephant. Beide sind Eoische. Keine Sorge, ich hatte auch keine Ahnung was, oder wer das ist, bis mir der Franzl erklärte, dass der Name der Eoischen sehr alt ist und aus dem Lateinischen kommt. EO heißt ich gehe, und auch dorthin oder hierhin . . . und noch einiges mehr.

Was bedeutet, dass die Eoischen gehen können, wohin und wann sie wollen. Sie sind also nicht nur unabhängig von Covid 19 Einreise-Bestimmungen, sondern auch von Zeit und Raum. Sie sind sich so sehr bewußt, dass sie Teil von Allem sind, dass sie somit auch in Allem sein, in Allem dorthin und dahin gehen können . . .

Und der Franzl hat vorgeschlagen, dass ich mich im Advent vorbereite auf mein EO. Meine eoische Seite. Und Du bist herzlich eingeladen.

Und wie war’s?

Wie war was?, frage ich überrascht den kleinen Kerl auf meinem Tisch.

Jösas! Er ist sichtlich ungeduldig. Was wohl?! Na die erste Übung! SEI FREUNDLICH ZU DIR! Wie ist es dir damit gegangen?

Jetzt spricht er mit mir, als wäre Deutsch nicht meine Muttersprache, schießt es mir durch den Kopf. Ihm fehlt eindeutig das Einfühlsame von SHE. Bei ihm herrscht der ruppige Charme der Berge vor.

Nun . . will ich ansetzen. Komme aber nicht weiter. Ich seh´schon, sagt der Franz von Walden, das übst Du weiter. Das kann man gar nicht oft genug üben! Brauchst nicht beleidigt sein, dass geht allen Menschen so. Gut. Dann zur 2. Aufgabe. Er räuspert sich, ein Schauer läuft über sein Rückenfell und er richtet seine Ohren auf. Bist Du bereit?

Ja.

Gut, die 2. Übung lautet: SCHAU WIRKLICH!

Äh – schießt es mir durch den Kopf, was beim Franz – keinem eoischen Wesen hilft, weil sie telepathische Fähigkeiten haben – das kann ich aber schon.

Tatsächlich. Kannst Du das? Wieviele Kamine hat das Haus gegenüber, auf dass Du jeden Tag schaust? Wieviele Äste der Baum vor deinem Haus. Wieviele Schattierungen von Grün erkennst Du heute auf dem Berg da drüben . . . Und wie sehen heute die Augen Deiner Hündin aus? Ich sehe verlegen nach unten. Mir dämmert was Franzl meint.

Er wiederholt also etwas freundlicher seine Frage: Was hast Du heute schon gesehen? Oder noch anders gefragt: Was siehst Du wirklich – mit allen Sinnen – von der Welt?

She get´s it. SHE schaltet sich ein. Steht groß und friedlich im Raum. Es ist nicht leicht, Franzl, wirklich zu sehen. Das weißt Du, meint SHE zu Franzl.

Franzl hüstelt etwas und wirkt dann, für einen eoischen Rehbock aus dem innersten Salzkammergut, fast unwirklich milde.

Ja. Aber sie kann es, damit meint er mich. Du mußt es nur üben, sagt er zu mir, das WIRKLICH SCHAUEN. Du hast das Zeug dazu! Noch ein Tipp, weil ich ja nicht so bin. Schau nicht nur mit den Augen. Schau mit allen Sinnen! Und dein Herz, kannst auch dazu nehmen . . .

In diesem Sinne, einen schönen 2. Advent-Sonntag und weiter üben. Das SEI FREUNDLICH ZU DIR und das WIRKLICH SCHAUEN, sagt der Franzl.

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