Coronavirus – die Atempause

Das habe ich letzten Sonntag geschrieben – diese Idee ausgesprochen, dass Covid 19 eine Atempause für die Welt – Mutter Erde – bedeutet.

Nun ja.

Schöner Gedanke.

Ganz ehrlich, es bedeutet für mich auch manchmal eine Atempause. In einem ganz anderen Sinn – ich halte den Atem an . . . weil ich es nicht fassen kann, wie blöd manche Menschen sind! Und ja – ich sage es ehrlich – auch so manch ältere Mitbewohnerin dieses Planeten. Ich habe tatsächlich überlegt, ob ich diese „nicht edlen Gedanken“ mit SHE teilen soll – darf. Nun, mir war es dann egal.

Ja genau, die offensichtlich über 70jährige Dame gestern beim Einkaufen. Ich erledige derzeit den Einkauf immer für eine Woche und 2 Haushalte, organisiert mit einer Liste, was eine wirkliche Leistung für mich ist, und die kauft einen kleinen Sack Kartoffeln und ein Viertel Butter. UND regt sich an der Kasse auf, dass es zu langsam geht und wieso sie jetzt nicht den 20 Prozent Rabatt auf die Kartoffeln bekommt.

Das nimmt mir den Atem. Ernsthaft, für die machen wir das hier mit Quarantäne und Co.?! Ja, ich ärgere mich. Und jedes Gefühl von Solidarität und Gemeinsam ist weg. Ich bin frustriert und verärgert und mir kommen noch ganz andere – nicht freundliche Gedanken – die ich hier nicht schreibe. Und ich frage mich plötzlich, wie lange das alles noch dauern wird und wie es sich entwickeln wird und, und, und . . . Und ich bekomme Angst, die mir auch den Atmen nimmt.

Eher atemlos frage ich also was SHE dazu sagt?

SHE Antwort erstaunlich schnell und lang, für ihre Verhältnisse . . . : wenn DU zu lange den Atem anhältst – egal ob aus Wut, Ärger oder Angst, kannst Du nicht weiter leben. Weiter Gehen. Du bleibst stecken. In dem Ärger, dem Frust, der Angst.

Es ist notwendig, dass du anerkennst, was ist.

Anerkennen, was ist?

Ja, ich habe Dir schon davon erzählt. Ich meine damit Hinschauen, bewusst spüren und sehen, die Wut, die Angst . . . Nicht nur reagieren, sondern sich dem Gefühl zuwenden. Es zulassen. Und während dessen darauf vertrauen, dass es ein Ende hat. Es immer etwas ist, durch das man durchgehen kann. Versprochen. Manchmal dauert es – gefühlt – eine Ewigkeit, aber in dem Moment, wo Du Dich hinstellst und sagst: OK, das ist jetzt so. Ich bin wütend. Die Wut wird gesehen, muss sich nicht in deinen Magen verkriechen und dort z.B. ein Magengeschwür verursachen. Und bewusst aus- und einatmen hilft sehr! Die Angst – wird anerkannt. Und damit kleiner oder du entdeckst den anderen Aspekt von ihr. Den, der die Angst verändert, auflöst und zeigt, was sie eigentlich ist. Etwas Verbindendes.

Die Angst ist etwas Verbindendes?

Ja. Wieviele Menschen – denkst Du – haben derzeit Angst?

Jetzt atme ich tatsächlich tief aus. Die Angst, die Wut . . ist wie weg geblasen. Atme ich sie aus – oder verwandeln sie sich eben? In etwas, das sich anfühlt wie Verstehen. Verstehen, dass wir uns in der Wut und in der Angst alle wieder finden. Wir darin gemeinsam sind. Genauso wie in dem darin enthaltenen Verstehen.

Danke SHE.

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