. . mir kommt das Bild einer Frau, die plötzlich die Richtung wechselt, eine 180 Grad Wende vollführt und einfach in die andere Richtung geht. Aber das trifft es nicht. Denn „einfach“ ist das, was ich meine, ganz und gar nicht.
Nein. Entschuldigt den Ausdruck , aber es ist viel mehr sauschwer. Fühlen „ich mach das jetzt einfach“, weil man – ich – eben gerade ein bisschen verrückt und sehr mutig ist, ist das eine. Aber so schnell kannst du gar nicht „losgehen“, ist da das andere. Die Wand. Eine Wand, wie man sie aus Filmen kennt, an denen auszubildende Soldaten trainieren, eine die hoch wirkt und nicht leicht. Keine über die man darüber springt. Nein, eine die man tatsächlich überwinden muss. Die eine Entscheidung braucht. Bewußt. Nicht nur irgendwie . . . Nein. Irgendwie und leicht verläßt man seine Komfort-Zone nicht.
Denn ausserhalb der Komfort-Zone ist es eben nicht komfortabel. Zu Beginn. Mir macht das regelmässig ein unangenehmes Gefühl, wobei die Gefühle gar nicht so sehr das Problem sind. Es ist mein Denken. Es versucht mich zu halten. Im so Vertrauten, scheinbar so Sicheren. Das Denken als Grenze. Als Mauer.
Immer dann, wenn ich den Grenzen des vertrauten Verhaltens, Denkens, Handelns nahe komme, setzt eine Maschinerie in meinem Kopf ein. Gedankenmuster, von denen ich immer wieder überrascht bin, dass es sie überhaupt noch gibt.
Vielleicht habe ich in Bezug auf viele Themen meine Komfort-Zone ausgedehnt, habe das „Umland“ bereits erforscht – bin weiter gegangen und nun ist das Areal groß, weit. Und dann gibt es da einzelne Bereiche, da ist mein Bewegungsradius vielleicht so groß wie Handtuch. . . o.k. ein Badetuch. Egal, auf jeden Fall zu klein.
Also. Was tun?
Nun. Rüber, über die Mauer! Und keiner hat gesagt, dass es leicht wird.
SHE meint: Mehr Atmen, weniger Denken. Das ist leichter gesagt, als getan. Aber es hilft tatsächlich sich auf das Atmen zu konzentrieren, oder das Laufen, Rad fahren . . als auf das übliche Denken.
Wenn das Mauer-Denken, das ja meistens von meiner Angst gefüttert wird, die bekanntlich viele Quellen hat . . . mit k.o. Argumenten kommt, hat SHE auch Fragen parat, die das ganze Ding ins Wanken bringen. Fragen, die bereits den engen Raum der Argumente aufbrechen, und mir klar machen, dass ich selbst, mehr bin als mein Denken. Da gibt es meinen Körper, mein Herz, meine Füsse . . . meine Seele.
Auf – Das geht nicht. – fragt SHE: Sagt wer? Und was sagt dein Bauch dazu? Was dein Herz? Deine Haut?
Was sagen die anderen dann! Wie fühlt es sich für DICH an?
Wenn ich das tue, dann wird das und das und das . . . passieren. Was ist JETZT?
Denn . . . im Jetzt atmet das Denken durch. Und aus Mauern werden – im Idealfall – Entscheidungen. Meine Entscheidungen. Die für mich stimmig sind, und sich frei anfühlen. Die mein Herz mag und meine Haut liebt. Kurz gesagt, die sich gut denken und anfühlen. Saugut.